Nach Auffassung der Stadtwerke Nordfriesland steht eine Modernisierung bzw. ein Umbau des Erlebnisbades Leck an. Die UWL fordert, dass die Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit, der Vereinbarkeit mit weiteren anstehenden Kosten in der Gemeinde und unter Berücksichtigung des Sparsamkeitsprinzips durchzuführen sind. Die bislang veröffentlichten Konzepte beinhalten alleine für die Planung Kosten in Höhe von 445.000 Euro. Der Umbau selbst schlägt nach heutigem Stand mit geschätzten 9,5 Millionen Euro zu Buche. Eine Modernisierung der in die Jahre gekommenen Technik, wird alleine mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt. Dieses wäre die kleine Lösung.

Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt und wie sich die prognostizierten Besucherzahlen tatsächlich entwickeln. Unsere Sorge ist, wenn ein Einzugsgebiet mit 45 Autominuten anvisiert wird, dass die Besucher es sich überlegen werden, aufgrund der steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten weite Fahrten auf sich zu nehmen. Zudem bieten die in dem Einzugsgebiet befindlichen Städte Flensburg, Husum und Niebüll eigene Bäder an. Wobei Husum (30 Millionen) und Niebüll (6 Millionen) ebenfalls planen, ihre Bäder zu modernisieren und würden in dem Zuge ihre Besucher eher vor Ort halten als nach Leck ziehen zu lassen.

Die Gemeinde Leck muss als Unterzentrum im Sinne der Raumordnung und Wirtschaftsgeographie Angebote des täglichen Bedarfs für die Grundversorgung vorhalten. Dazu gehören beispielsweise Gemeindeverwaltung, Schulen, Kindergärten, Polizeidienststellen, Feuerwehr, Sportanlagen, Pflegeheime, Gaststätten, Anschluss an ÖPNV, Handwerks- und Dienstleistungseinrichtungen des Grundbedarfs und Einzelhandel mit Waren des täglichen Grundbedarfs. Unterzentren haben einen eingeschränkten Umkreis zu bedienen. Für Leck wären dieses unter Bezugnahmen der Schnittstellen zu Mittelzentren Entfernungen bis maximal 20 Autominuten. Bei der Betrachtung der Aufgaben eines Unterzentrums stellt man fest, dass Erlebnisbäder nicht dazu zählen. Insofern gelten diesbezügliche Argumente zur Modernisierung des Erlebnisbades Leck, weil Aufgabe eines Unterzentrums, nicht.

Daher plädiert die UWL, insbesondere um die jährlichen Defizite (jedes Bad macht naturgemäß Verluste) nicht ins unermessliche steigen zu lassen, vorrangig für eine kleine Lösung und der Durchführung der energetisch und notwendigen Modernisierungen der technischen Komponenten wie Lüftung und Wasseraufbereitung. Darüber hinaus wäre die Errichtung eines Lehrschwimmbeckens zweckmäßig.

Bei der großen Lösung sind jährliche Defizite mit einem Minus von mehr als 1 Millionen Euro vorprogrammiert. Der schlimmste Fall der eintreten könnte, wäre, wenn die Kommunalaufsicht, die letztendlich unseren Haushalt genehmigen muss, zum Schluss kommt, dass die Defizite nicht rechtmäßig sind und von daher das Bad nicht weiter betrieben werden darf. Wohlgemerkt nach dem Umbau im Sinne der großen Lösung mit Kosten von 9,5 Millionen Euro. Um aber die in der Tat attraktive große Lösung dennoch umsetzen zu können, müssen die jährlichen Kosten auf breite Schultern verteilt werden.

Die UWL plädiert für die Einrichtung einer „Solidargemeinschaft Schwimmbäder Südtondern“. Diese Solidargemeinschaft bedeutet, dass alle Gemeinden mit Schwimmbädern berücksichtigt werden und hätte den Vorteil, dass alle Schwimmbad-Gemeinden finanziell unterstützt werden. Die 30 Gemeinden des Amtsbereichs Südtondern beteiligen sich finanziell nach einem entsprechenden Schlüssel und der Betrag wird wiederum an die Schwimmbad-Gemeinden umverteilt. Da alle Einwohner der Gemeinden in dem Amtsbereich Südtondern von den Schwimmbädern profitieren, wie auch Schulen, Vereine und Tourismus, würde diese Lösung für den längerfristigen und gesicherten Fortbestand der Schwimmbäder in der Region sorgen.